Die meisten Städte auf der Welt sind richtige Kunst und haben ihren ganz eigenen Charakter. Neben hektischen Straßen, gefüllt mit dem Alltag der Bewohner, zu aufregenden Plätzen und Nischen, die einen durchatmen lassen im lauten Gewusel der City – als Fotograf findest du die vielleicht aufregendsten, weil alltäglichsten Motive für deine Reisefotografie. Der Trend nennt sich Urban Photography und stellt eine etwas andere Art eines City Trips dar.

Egal welche Stadt dich schon immer inspiriert hat, schnapp‘ dir deine Kamera und zieh‘ los, aber packe diese Ratschläge ein, denn sie werden dir helfen.

Urban Photography Tipp 1
Zeichne mit Licht

Licht als Gestaltungsmittel für Urban Photography

Was eigentlich selbstverständlich ist, weil es das Naturell der Fotografie an sich ist – mit Licht zu zeichnen – gilt für die Urban Photography meist noch ein bisschen mehr. Der Grund ist, dass Städte über viel Licht verfügen, besonders bei Nacht bieten sich dir tolle Motive (Link zu Nachtfotografie). Straßenlaternen, Schaufenster, vorbeifahrende Autos.. nimm diese Lichtquellen und nutze sie bewusst als Gestaltungsmittel. Auch eine Ubahn-Haltestelle mit besonders kühlen Leuchtstoffröhren oder der Sonnenuntergang mit orange-gelbem Licht über den Dächern können dein Foto in eine bestimmte Stimmung färben.

Du wirst merken, dass eine eigentlich alltägliche Situation oder ein unspektakulärer Spot durch eine charakteristische Beleuchtung so besonders wird! Besonders in fremden Städten, die du noch nicht kennst, wirst du mit offenen Augen durch die Gegend laufen und nach den richtigen Foto Locations suchen.

Urban Photography Tipp 2
Fang‘ den Spirit der Stadt ein

Bei der Urban Photography den Spirit der Stadt einfangen

Dein Foto sollte immer eine Geschichte erzählen, deine Geschichte. Was fühlst du in diesem Moment, wenn du einen bestimmten Platz besuchst oder wie wirken die Anwohner auf dich? Jede Stadt hat ihre eigene Dynamik, diese gilt es, wiederzugeben. Dies funktioniert besonders gut, wenn du Details ablichtest, wie der tägliche Verkehrswahnsinn, überquellende Mülltonnen oder kaputte Gehwege. Es müssen nicht immer die geschönten touristenüberlaufenen Sightseeing Spots sein, werde kreativ und halte dich an die Stadtbewohner.

Urban Photography Tipp 3
Binde die Anwohner ein

Personen beleben das Bild bei der Urban Photography

Landschafts- und Architekturaufnahmen sind sehr schön und halten das Stadtbild fest. Doch richtig spannend wird es, wenn Menschen das Foto schmücken und es im wahrsten Sinne beleben. Es sind die unscheinbaren Momente, die die Urban Photography ausmachen. Der Einkauf auf dem Markt, wartende Menschen an der Bushaltestelle oder der Straßenkünstler vor einem pompösen Gebäude – doch hole dir das Okay für’s Fotografieren von den Akteuren ein.

Stören dich zu viele Personen auf deinem Foto? Dann musst du auf eine sehr frühe bzw. späte Uhrzeit ausweichen, denn dann erwischst du nicht die alltägliche Rush Hour der Bewohner. Auch kannst du mit einer längeren Belichtungszeit fotografieren, sodass bewegende Personen lediglich schemenhaft zu erkennen sind.

Urban Photography Tipp 4
Vom Weitwinkel zu einer langen Brennweite

Verschiedene Brennweiten nutzen für die Urban Photography

Mein Rat für dich: schränke dich nicht mit deinen Objektiven ein, du wirst dich sonst womöglich ärgern. Weitwinkelaufnahmen sind sehr schön, wenn du eine überwältigende Skyline oder große Gebäude betonen willst. Du bekommst viel Information auf dein Foto, den hektischen Moment, den lärmenden Straßenverkehr… Doch es ist auch hilfreich, wenn du deine lange Brennweite dabei hast, denn nicht immer kannst du nah ans Motiv herangehen. Oder du möchtest den Fokus auf ein bestimmtes Detail setzen, wobei der Hintergrund unscharf ist.

Urban Photography Tipp 5
Mache dich im Vornherein kundig

Informationen einholen im Vornherein

Bestimmt fallen dir während deines Spaziergangs durch eine Stadt viele tolle Ecken und Motive auf, die du abfotografierst. Gut so! Aber du solltest nicht ganz planlos auf Wanderschaft gehen: in diversen Foren findest du Tipps zu tollen, teils noch unbekannten Locations. Du kannst dich auch einer Fotogruppe anschließen, sodass ihr gemeinsam loszieht. Das spart dir Zeit und Geld, wenn du durch die ganze Stadt fährst mit den öffentlichen Verkehrsmitteln.

Nicht jede Stadt und deren Kultur ist dir bekannt, so informiere dich vorher, wo du deine Kamera beruhigt auspacken kannst und wo es sich nicht gehört, Aufnahmen zu machen. Denn auch das gehört zu Urban Photography dazu.

Noch eine Sache..

Viele Städte sind nicht sehr sicher, wenn man mit einer Kamera durch die Gegend läuft, besonders nach Sonnenuntergang. Hier ist es umso angebrachter, in einer Gruppe loszuziehen oder bestimmte Bezirken zu meiden.

Abgesehen von diesem Risiko ist die Urban Photography ein toller Trend, um die Fotografie mit dem Traveln zu verbinden: du betrachtest deine Umgebung aufmerksamer, kommst leichter mit Anwohnern in Kontakt und bekommst ganz nebenbei einen tiefen Einblick in den Spirit und der Vielfalt der Stadt.

 

Wenn dir die Idee gefällt, eine Fototour durch eine dir noch fremde Stadt zu machen, empfehle ich dir diesen Artikel. Hier werden dir alle Ängste genommen, die du vielleicht hast, wenn es um’s Alleine Verreisen geht.

Du hast dich dafür entschieden? Dann brauchst du noch diese Tipps, dann hält dich nichts mehr auf!

Viele Grüße aus dem Fotostudio,
deine Nadja.

Author

Engländerin und Wannabe-Deutsche - denn wie könnte man sich nicht in ein Land verlieben, in dem Worte wie “Kummerspeck” hinter jeder Ecke lauern? Ich liebe es, zu reisen und die Kuriositäten verschiedener Länder zu entdecken - und der beste Weg sich an diese zu erinnern, ist natürlich per Postkarte!

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