Ihr als treue Community wisst – Wir lieben Österreich als Reiseziel. Nicht nur, weil es einfach super unkompliziert mit dem Auto, der Bahn oder dem Flugzeug von Deutschland aus zu erreichen ist, sondern auch weil Österreich so viel Natur und Aktiv-Unternehmungen bietet. Das Bundesland Kärnten kannten wir bisher alle noch nicht, aber das sollte sich diesmal ändern. Umso stärker steigerte sich die Vorfreude auf Kärnten, das Bundesland so nah an Italien und Slowenien liegt, dass man eine Reise auch einfach mit weiteren Ländern und Stopps verbinden könnte. 

Bekommt ihr auch schon Lust auf magische Seen, lecker zünftiges Essen und den gemütlichen Kärntner Dialekt? Dann los geht’s – hier ist unser Reisebericht sowie unsere Tipps für die Region.

Anreise nach Kärnten 

Kärnten ist DAS südlichste Bundesland Österreichs. Um möglichst flexibel zu sein, eignet sich besonders das Auto oder ein Mietwagen, um die Region ausgiebig zu erkunden. Dennoch kommt ihr auch mit der Bahn mehrfach am Tag aus Deutschland direkt nach Klagenfurt, der Hauptstadt Kärntens, und den umliegenden größeren Städten. Wir sind aus Berlin nach Venedig geflogen. Fragt ihr euch: “Warum das denn?”. Na ganz einfach – einen extra Tag in der Stadt auf dem Wasser schlagen wir doch ungern aus ;). Außerdem kommt man auch in unserem Fall in einem bequemen Zug in ca. 3 Stunden von Venedig bis an unser Endreiseziel Villach. 

Sonnenaufgang über den Alpen und ein nebliges Venedig

Unterkünfte in Kärnten

Unseren Aufenthalt in Villach haben wir im ganz neuen Hotel Harry’s Home verbracht. Mit seiner zentralen Lage nahe der Altstadt und dem Hauptbahnhof ist es der ideale Ausgangspunkt, um die malerische Stadt Villach und ihre Umgebung zu erkunden. Wir haben uns hier rundum wohl gefühlt, sodass wir es euch besten Herzens empfehlen können. Ihr könnt hier sogar kleine Apartments mit Küchen oder zusammengelegten Zimmern buchen – perfekt also für jeden Bedarf oder Budget. 

Villach’s Zentrum

Die 6 besten Unternehmungen im Winter in Villach und Umgebung

  1. Ski fahren und Erkundung der Gerlitzen Alpe

Wenn man im Winter Österreich besucht, gehört für uns das Skifahren einfach dazu. Eine 15 min. Autofahrt von Villach entfernt liegt die Gerlitzen Alpe, ein zauberhaftes Skigebiet mit, so viel verraten wir euch schon einmal, einem einmaligen Ausblick auf drei wunderbare Kärntner Seen – den Ossiacher See, Faaker See und Wörthersee. Zudem bietet die Gerlitzen ein unvergessliches Skierlebnis für alle Könnerstufen. Wir können aus eigener Hand bestätigen, dass sowohl Anfänger als auch Fortgeschrittene auf ihre Kosten kommen. Besonders genossen haben wir die breiten Pisten, die fast nur uns gehörten. 

Am Gerlitzer Neugarten, dem höchsten Punkt des Skigebiets, erwartet euch ein traumhaftes Panorama inklusive italienischer und slowenischer Alpen, dem Ossiacher See sowie ein vollkommener Ausblick auf Villach. 

  1. Kulinarischer Rundgang

Wusstet ihr, dass das Kärntner Lesach,- Gail- und Gitschtal sowie der Weissensee als weltweit erste Slow Food Travel Destinationen ausgezeichnet worden sind? Gerade in Kärnten wird der Slow Food Trend ernst genommen. Bewusst wird hier der Wert regionaler Lebensmittel und nachhaltiger Produktion gefördert. Kulinarik verbindet, lässt Traditionen spüren, Land und Leute kennenlernen und ist gleichzeitig eine Wertschätzung für das Handwerk der Landwirtschaft und Gastronomie. Im Rahmen von kulinarischen Programmen könnt Ihr zum Beispiel Produzenten und Gastronomen bei Kochkursen, kulinarischen Führungen, Verkostungen oder Workshops über die Schulter schauen. Bei einer nächsten Reise möchten wir definitiv eigenes Walnussöl pressen, alte Obstsorten entdecken oder Weine an Weingütern verkosten.

Aufgrund der Kürze unseres Trips sowie des tollen Angebots entschieden wir uns für die in der Erlebnis CARD inkludierte kulinarische Genusstour. Los ging’s bei der Kaffeeteria in der, wie sollte es anders sein, “Italiener Straße”. Hier gab uns die Inhaberin und, wie man schnell merkt, leidenschaftliche Kaffeeliebhaberin eine Einführung in die Welt der Kaffeebohnen und verriet uns das Geheimnis eines perfekten Espressos inklusive kleinem Training verschiedener Kaffeearomen. Weiter ging es zur Bäckerei Christian Berger, wo es Kärntner Reindling, ein handgefertigtes traditionelles Gebäck, zu verkosten gab. Ein wahrer Geheimtipp, denn die Bäckerei liegt etwas versteckt. Seit über 40 Jahren wird in der Bäckerei Berger im Herzen von Villach täglich frisches Brot gebacken. Unser nächster Halt war der Villacher Wochenmarkt, wo wir uns mit feinster Wurst und österreichischem Speck entdeckten – perfekte Mitbringsel für Zuhause. Nicht zuletzt durfte ein weiterer Brauhof-Besuch nicht fehlen, denn was wäre eine lokale Kulinariktour ohne des Probierens der berühmten Kärntner Kasnudeln. Beschreiben lassen sich diese als große, mit Quark und Kartoffeln gefüllte Ravioli. Mit vollem Bauch liefen wir mit unserer lieben Tourguide Claudia zum letzten Stopp, einem Zirbenladen. Die Zirbe ist ein Nadelbaum, der in den Alpenregionen beheimatet ist und für seine besonderen Eigenschaften bekannt ist. Produkte aus Zirbenholz werden oft mit gesundheitsfördernden und entspannenden Eigenschaften in Verbindung gebracht, da das Holz einen angenehmen Duft verströmt und ätherische Öle freisetzt. Hier stoßen wir auf diese großartige Tour natürlich mit einem Zirbenschnaps an. 

Der kulinarische Rundgang in Villach findet innerhalb des Erlebnis CARD Programmes der Region Villach, immer mittwochs um 10 Uhr statt. Definitiv ein absolutes Highlight, um die Stadt Villach und ihre Menschen hautnah kennenzulernen. Noch dazu ein wahnsinniges Preis-Leistungsverhältnis. 

  1. Faaker See und Burgarena Finkenstein 

Absolut sehenswert im Winter sowie im Sommer ist definitiv der Faaker See. Besonders charakteristisch für diesen See ist sein türkisfarbenes Wasser und die idyllische Lage zwischen den Bergen. Er ist ein Paradies für Naturliebhaber und Erholungssuchende. Im Sommer lädt der See zum Schwimmen, Segeln, Stand-up-Paddeln und Sonnenbaden ein, während die umliegenden Wanderwege und Radwege perfekte Möglichkeiten bieten, die Schönheit der Region zu erkunden. Im Winter kann man hier sogar Eisschwimmworkshops machen (Daran haben wir uns diesmal leider nicht getraut, aber ganz bestimmt mit einer der Gründe, wiederzukommen). Der Faaker See ist auch bekannt für sein jährliches Harley-Davidson-Treffen, das Tausende von Motorradfans aus der ganzen Welt anzieht.

Da wir vor allem den gesamten See vor der Linse bekommen wollten, bekamen wir eine geführte Tour hinauf zur Taborhöhe, wo man einen traumhaften Blick auf den See und den Mittagskogel hat. Gerade für den Sonnenuntergang oder entspannten abendlichen Ausklang des Tages der optimale Platz und bestimmt nicht so überfüllt wie die Strandbäder. 

Wer einen zweiten außergewöhnlichen Blick sucht, wird in der Burgarena Finkenstein fündig. Die Arena ist eine imposante Veranstaltungsstätte, sodass man bei Besuchen im Sommer hier eine einzigartige Atmosphäre für Konzerte, Theateraufführungen, Filmvorführungen und andere kulturelle Veranstaltungen hat. Mit Blick auf den idyllischen Faaker See und die umliegenden Berge bietet die Burgarena Finkenstein eine malerische Umgebung für Besucher, die Kultur und Natur gleichermaßen genießen möchten.

  1. BIO-Zitrusgarten

Ganz in der Nähe des Faaker Sees liegt der Zitrusgarten, den man ganzjährig besuchen kann. Besucher können durch duftende Zitronen- und Orangengewächshäusern schlendern, die Farbenpracht der Früchte bewundern und die angenehme Atmosphäre genießen. Und gerade im Winter kommen die Besucher auf ihre Kosten, denn zu der Zeit blühen die Zitrusbäume. Von Weihnachten bis März befinden sich die Früchte in der Reife und mit etwas Glück könnt ihr im Zitrusgarten vielleicht sogar Zitronen mit einer Länge von bis zu 35 Zentimetern bestaunen. Wahnsinn, oder! Und wen das noch nicht beeindruckt, der findet im Hauseigenen BIO-Laden leckere Mitbringsel, die von Zitrusmarmeladen bis zu Limoncello reichen. Für diejenigen, die etwas Zeit mitgebracht haben, gibt Zitrusbauer Michael Ceron natürlich Führungen bei denen man sich durch Marmeladen, Zitrushonig und Zitronen-Eistee durchtesten kann.

  1. Naturpark Dobratsch

Mit Aktiv-Urlaub kriegt man uns, deshalb musste unbedingt auch der Naturpark Dobratsch auf der Liste der Kärntner Destinationen stehen. Auch hier sind wir wieder super easy direkt von unserer Unterkunft am Bahnhof in Villach mit dem Naturparkbus zum Dobratsch gefahren. Die Buszeiten findet ihr leicht in Google Maps oder über die Rezeption eures Hotels. Eine gute halbe Stunde später sind wir auch schon angekommen und wie nicht anders zu erwarten, begrüßte uns ein paradiesischer Wintertraum. Schnee soweit das Auge reicht, Ruhe und die Macht der Berge ist oft auch schon alles, was man braucht. Gerade für Kinder und Familien ist es ein herrlicher Ort. Die Kinder können hier entspannt Rodeln gehen oder auf den leichten Wanderwegen den Weg hoch zum Dobratsch erklimmen. Aber seid vorbereitet –  der Weg hinauf bis zum Panoramarestaurant kann 2,5 – 3 Stunden in Anspruch nehmen, ist aber in der Regel mit gutem Schuhwerk und einer guten Grundausdauer nicht schwer zu meistern.

  1. KärntenTherme Warmbad Villach

Entspannung nach einem frostigen Tag auf der Piste oder nach dem Wandern gefällig?! Dann kommt ihr in der Villacher Therme auf eure Kosten. Klar, auf den ersten Blick ist eine Therme jetzt kein Geheimtipp, aber die Kärnten Therme hat uns auf ganz eigene Weise überzeugt. Zunächst kann man hier in der Skisaison ein Kombiticket erwerben. Das heißt, ihr könnt euch am Vormittag beim Ski fahren sportlich auspowern und nachmittags die tollen Saunen oder den großen Fun-Bereich der Therme nutzen. Apropos Sauna – die Kärntner Therme bietet etwas, das zumindest wir so noch nicht erlebt haben. Wir nahmen am Saunaaufguss “Double Trouble” teil und dieser wurde, wie der Name schon sagt, von zwei Saunamitarbeitern durchgeführt. Maria und Robert gaben alles und sorgten für einen intensiven, aber immer noch sehr angenehmen Aufguss. Die zweite Besonderheit: Die Aufgüsse der Kärnten Therme finden mit Musik statt. Und das war definitiv unser Highlight. Einen Aufguss zu einem melancholischen Song von Lana Del Ray, gefolgt von atmosphärischer österreichischer Musik, hat uns echt umgehauen und haben wir so bisher noch nirgends erleben dürfen. 

Restaurants in Villach

Auch in Sachen Kulinarik ist in Villach alles perfekt zu Fuß zu erreichen. Wir brauchten praktisch nur aus unserer Unterkunft “zu fallen” und schon waren wir beim gemütlichen Villacher Brauhof. Hier bekommt ihr alles, was das österreichische Herz begehrt. Von hausgemachten Kasnudeln bis zum Kaiserschmarrn. Apropos Kasnudeln – diese Kärntner Spezialität steht weit oben auf unserer Food-Favoriten-Liste. Ihr könnt sie euch vorstellen wie eine göttliche Fügung sogenannter handgekrendelter Nudeln mit Topfen-Kartoffel-Füllung in zerlassener, brauner Butter. Krendeln bezeichnet die typische Form des Randes der Nudeln. Und die Bedeutung des Krendeln ist nicht zu unterschätzen, schließlich geht bis heute noch das Sprichwort um: “Wer nit krendeln konn, der kregt kan Monn!”. Das traditionsreiche Brauhaus überzeugt neben seinen österreichischen Schmankerln auch mit eigens gebrautem Bier. 

Für unseren zweiten Abend wählten wir das LAGANA Restaurant im Voco Hotel. Dort erwartete uns eine edle Atmosphäre sowie ein Menü, das klassische Gerichte mit innovativen Kreationen verbindet. Ganz ehrlich: So gut wie hier haben wir selten gegessen. Wenn ihr also Feinschmecker seid und euch von einem tollen Ambiente und erlesener Küche begeistern lasst, dann solltet ihr dem LAGANA unbedingt einen Besuch abstatten. Nicht zu vergessen ist auch der einzigartige Service, den die umsorgten Mitarbeiter hier bieten. 

Von Kärntner Kasnudel über Käsespätzle bis zum Skrei haben wir wunderbar gegessen

PS: Unser letzter Geheimtipp ist kein traditionelles Restaurant, aber hat unseren Nachmittag auf eine besondere Weise versüßt. Während wir entlang der Drau in Villach spazierten, stießen wir auf das entzückende Café „biest“. Die nette Besitzerin bereitete uns leckeren Kaffee zu und wir genossen Kuchen, während uns die warme Sonne ins Gesicht strahlte. Hach, mit Kaffee und Kuchen lebt es sich irgendwie leichter.

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