Mein nächster großer Urlaub ist bereits in der Planung und als ambitionierter Fotograf überlege ich natürlich, was ich an fotografischem Equipment mitnehme, welche Spots ich wie in Szene setze und sowieso – werde ich Glück mit dem Wetter haben, sodass ich mein Fotoalbum mit atemberaubenden Bildern füllen kann?! Aus Erfahrung kann ich dir sagen: mach‘ dir nicht so viele Gedanken, denn die eindrucksvollsten Aufnahmen ergeben sich (zumeist!) aus unvorhergesehen Gegebenheiten. Allerdings befolge ich folgende Tipps, um die Reisefotografie so easy wie möglich zu gestalten.

Dein nächster Trip ist auch schon in greifbarer Nähe oder einfach nur interessiert an Tipps und Tricks für perfekte Reisefotos? Dann sind folgende 7 Ratschläge sehr hilfreich.

 

Reisefotografie Tipp 1
Lass‘ die Spiegelreflexkamera zuhause

Keine Spiegelreflexkamera für Reisefotografie

Bei diesem Gedanken läuft es mir beinahe eiskalt den Rücken herunter! Die tolle Kamera daheim lassen und auf optimale Bilder verzichten? Das klingt erstmal befremdlich, hat jedoch einen bestimmten Grund. Wie oft ist es mir bereits passiert ist, dass ich meine gesamte Ausrüstung im Urlaub dabei hatte, am Ende jedoch alles im Hotelzimmer geblieben ist.

Oder ein anderes Szenario: ich war zu Fuß unterwegs und bereute nun meinen schweren Rucksack. Umso ratsamer ist es, vor der Reise zu inspizieren, welche Spots angefahren werden sollen und wie viel man zu Fuß unterwegs ist. Sind die Orte sehr außergewöhnlich und exotisch, entscheide ich mich meist doch für meinen schweren Begleiter. In einigen Fällen reicht mir allerdings auch eine kleine Systemkamera. Wer es Retro mag, schnappt sich eine analoge Kamera und Filmmaterial… Überraschungseffekt nach der Entwicklung inklusive.

 

Reisefotografie Tipp 2
Einfach mal wirken lassen

Eindrücke auf sich wirken lassen - Reisefotografie

Am Ziel angekommen, heißt es erst einmal – orientieren. Oft ist die Neugierde enorm und die Aufregung noch größer. Allerdings solltest du in dieser Situation erst einmal stehen bleiben und zwei, dreimal tief durchatmen und genießen. Meistens sind Sehenswürdigkeiten auch überlaufen von Touristen. Ein Grund mehr, diesem Gewimmel erst einmal zu entfliehen und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.

Es geht um deine Fotos, also um deine Eindrücke und diese sollten Platz finden, um zu wirken. Schalte alle Sinne ein und nimm sie wahr. In fremden Umgebungen sind die Sinne eh schon geschärft und saugen alles auf wie ein Schwamm. Schließe die Augen und höre, was um dich herum geschieht. Atme tief ein und rieche unbekannte Pflanzen, Gewürze oder die salzige Meeresluft. Was fühlst du auf der Haut? Ist es schwül, kalt und du bekommst Gänsehaut? Halte all‘ deine Eindrücke auf den Fotos fest und mache dir die Sehenswürdigkeit zu eigen.

 

Reisefotografie Tipp 3
Sei flexibel

Perspektiven variieren in der Reisefotografie

Natürlich geht es um deine Sicht der Dinge und um deinen Blickwinkel, jedoch ist die normale Blickperspektive nicht immer die interessanteste auf einem Foto. Knie‘ dich zur Abwechslung mal hin oder versuche Aufnahmen aus der Vogelperspektive zu machen. Verlasse dich auch nicht auf deinen Zoom an der Kamera, sondern nähere dich dem fokussierten Objekt oder nimm mit Absicht einen großen Abstand, um die Umgebung mit abzulichten.

Besonders variantenreich: für ein kreatives und interessantes Reiseportfolio mixe ich Bilder, mit Weitwinkel aufgenommen, und Detailaufnahmen. So kannst du die Szenerie in Gänze abbilden.

 

Reisefotografie Tipp 4
Alles zu seiner (Tages-)Zeit

Die richtige Tageszeit für die Reisefotografie

Die Beleuchtung ist ein ganz elementarer Bestandteil der Fotografie – natürlich auch in der Reisefotografie. Es ist egal, was du ablichten möchtest: Menschen, Gebäude oder Landschaften. Wie Licht und Schatten fallen, solltest du genau beobachten. Die besten Tageszeiten für dein perfektes Reisefoto sind die Morgen- und Abendstunde, aber auch die „Blue Hour“. Hier ist das Licht weicher, weil die Sonne tiefer steht. Folglich fallen die Schatten schräger und länger. Bedenke, dass ein Portrait in der Mittagssonne schwierig zu gestalten ist, da der Augenbereich im Schatten liegen wird. Mal ganz abgesehen von zugekniffenen und tränenden Augen…

Aber auch Gegenlicht kannst du dir zu Eigen machen: Blendeneffekte sind ein tolles Gestaltungsmittel.

 

Reisefotografie Tipp 5
Mach‘ das Foto lebendig

Menschen fotografieren für die Reisefotografie

Stelle dir vor: du bist unterwegs in einem fremden Land und erkundest deine Umgebung. Dazu gehören natürlich auch die Bewohner und deren Kultur. Genau das solltest du festhalten für dein Album. Dabei sind Alltagssituationen, in denen sich die Einwohner ganz natürlich bewegen, die spannendsten Szenen.

Doch bei allem gilt: toleriere die Privatsphäre und frage lieber vorher, ob du ein Foto von den Personen machen darfst. Dabei kannst du ein ganz lockeres Gespräch beginnen und das spiegelt sich auf den Bildern garantiert wider.

 

Reisefotografie Tipp 6
Auch schlechtes Wetter ist ein Wetter

Wetterbedingungen ausnutzen in der Reisefotografie

Schade für deine Reise, wenn es regnet oder neblig ist. Doch deine Fotos müssen darunter nicht unbedingt leiden, denn dieses Wetterchen kannst du für dich nutzen. Pfützen und deren Spiegelungen können ein geeignetes Gestaltungselement darstellen, genauso wie dicke Regentropfen an der Scheibe. Ein tiefdunkler, wolkenbehangener Himmel kann dramatisch über den Dächern einer Stadt schweben. Versuche stets, die Stimmung der Situation einzufangen.

 

Reisefotografie Tipp 7
Viel hilft nicht viel

Ordentliche Komposition für die Reisefotografie

Auch wenn die Impressionen dich zu überwältigen scheinen und die Szene durcheinander ist: versuche dein Bild zu ordnen. Gerade in Großstädten geht es oft wuselig her. Hier einfach draufzuhalten, wäre kontraproduktiv. Kneife die Augen etwas zusammen und ordne die einzelnen Elemente zu einem übersichtlichen Bild. Manchmal hilft es auch, auf den richtigen Moment zu warten, in etwa, wenn der rote Bus durch das Foto fährt oder die Menschenmenge von dannen gezogen ist.

Du brauchst etwas Hilfe in Kompositionsfragen? Hier habe ich noch ein paar Hinweise für dich zusammengefasst.

 

Fotografieren gehört zum Reisen dazu, das ist klar! Du willst deine Eindrücke und Erinnerungen festhalten, ob nun auf Papier oder digital. Trotzdem betrachte deine Umgebung nicht nur durch den Sucher oder über das Display. Lass‘ alle deine Sinne an der Reise teilhaben – so bist du ein echter Profi in der Reisefotografie und perfekt vorbereitet für den nächsten großen Trip.

Viele Grüße von mir,
deine Nadja von MyPostcard.

Author

Engländerin und Wannabe-Deutsche - denn wie könnte man sich nicht in ein Land verlieben, in dem Worte wie “Kummerspeck” hinter jeder Ecke lauern? Ich liebe es, zu reisen und die Kuriositäten verschiedener Länder zu entdecken - und der beste Weg sich an diese zu erinnern, ist natürlich per Postkarte!

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